2016 könnte das Jahr für den jungen Schweizer Piloten Nico Müller in der DTM werden. Beim Auftakt in Hockenheim fuhr der junge Thuner einen respektablen fünften Platz ein. Seine bisher beste Platzierung in der DTM. wheels!-Mitarbeiter Martin Speich traf sich mit dem sympathischen Racer bei der von AutoScout24 organisierten «Nicos Race Lounge».

 

Nico, Du hast jetzt ein berühmtes amerikanisches Männermagazin als Sponsor. Bist Du jetzt am Rennwochenende immer von hübschen Frauen umgeben?
Ich fahre ein wunderschönes Auto mit einem coolen Design und werde in der Startaufstellung immer von zwei wunderschönen Damen begleitet. Ich fühle mich geschmeichelt, dass ich von Playboy Deutschland gesponsert werde, konzentriere mich aber natürlich nur auf das Rennen.

 

Leider hast Du Dich von 2014 zu 2015 in der DTM-Platzierung nicht verbessern können. Wie siehst Du die Saison 2015 im Rückblick?
Die Erwartungen 2014 und auch 2015 waren sehr hoch. Im GT3-Rennsport war das Jahr 2015 für mich sehr erfolgreich. In der DTM war das Zusammenspiel im Team nicht optimal, vor allem die Zusammenarbeit mit dem Renningenieur hat nicht funktioniert. Für die Saison 2016 konnte ich das Team wechseln und fahre nun für das Team von ABT-Audi und geniesse den vollen Support von Audi.

 

Du bist bekannt dafür, nicht gerne zu verlieren. Ist es für Dich frustrierend, in der DTM noch nicht vorne mitzufahren?
Ja, in gewissen Momenten ist es frustrierend, vor allem wenn man mich kennt und weiss, welche Ansprüche ich an mich selber stelle. Im 2015 führten vor allem viele kleine Fehler zu einer gewissen Frustration. Trotz allem hatte ich auch Highlights. Vor allem in der GT3-Serie mit dem Audi R8. So konnte ich zweimal Erster werden und fuhr insgesamt 4-mal auf das Podest. Am Nürburgring konnte ich beim 24-Stunden-Rennen mit dem Team den Sieg einfahren, und in Spa fuhren wir auf den zweiten Platz.

 

Was war für Dich die grösste Umstellung vom Formelsport in den Tourenwagensport (DTM)?
Die grösste Umstellung war das Fahrverhalten des Autos und die Fahrweise während des Rennens. In der GT3 ist man darauf bedacht, möglichst keinen Kontakt mit anderen Fahrzeugen zu haben. In der DTM kann das schon mal vorkommen. Weiter fehlte mir natürlich die Erfahrung, und es gibt nur sehr wenige Testfahrten vor den Rennen. Das Drumherum wie PR und Marketing war mir nicht neu, hat sich aber sehr verändert. Nur alleine für Audi sind es mehr als 30 PR-Tage pro Jahr, und da sind dann natürlich noch die Tage, an denen ich für meine Partner als Markenbotschafter auftrete.

 

Was für Ziele hast Du Dir für die Saison 2016 gesteckt?
Das erste Podest in der DTM, am liebsten natürlich mehrere. Ich möchte mit dem neuen Team erfolgreicher zusammenarbeiten und immer in die Punkte fahren. Dann will ich wieder die 24 Stunden am Nürburgring gewinnen und dieses Jahr auch den Sieg in Spa einfahren. In zwei bis drei Jahren will ich die DTM-Meisterschaft gewinnen.

 

Wie fallen die Änderungen am Auto zum Vorjahr aus?
Das Auto ist in der Konfiguration genau gleich wie vorher, das Einzige, was wechselt, ist die Farbe. Ich liebe es 😉

 

Wie liefen die Vorbereitungen und Testfahrten? Bist Du mit dem Auto glücklich?
Beim ersten Test in Hockenheim fühlte ich mich sehr wohl. Ich kenne das Auto und bin die Strecke schon gefahren. Am 1. Tag war ich der schnellste Audi-Pilot, am 2. Tag Sechster. Ich bin top motiviert, weil ich die Abläufe nun kenne und aus der letzten Saison Sicherheit mitbringe. Ich bin mit meinem Arbeitsgerät sehr glücklich und freue mich, dass es nun endlich losgeht.

 

Nico, wir danken für das Gespräch und wünschen viel Erfolg.