Der Emmentaler Rennfahrer Tom Lüthi, 2005 Champion in der 125-ccm-Klasse, ist seit 2007 in der Viertelliter-Klasse unterwegs. Beständig fährt er vorne mit, aber der grosse Erfolg liess bisher auf sich warten. In Malaysia hatte er schon den Sieg vor Augen, musste sich aber in der letzten Runde noch von Weltmeister Johann Zarco abfangen lassen. Trotzdem geht Lüthi voll motiviert in die neue Saison. wheels! hat sich auf der Swiss Moto mit dem sympathischen Rennpiloten zu einem Gespräch getroffen.

 

Wie verbringst Du die Zeit zwischen den Rennläufen 2015 und 2016?

Meine Winterpause besteht aus Vorbereitungen fürs Motorradfahren. In der letzten Zeit war ich oft im Fitnessstudio und habe versucht, meinen Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Es ist natürlich umso schöner, unverletzt nach der Winterpause zu starten. Bald geht es los mit den ersten Tests, das Trockentraining ist vorbei, und wir können wieder Motorradfahren. Es geht darum, was man trainiert hat, dann auf dem Motorrad umzusetzen.

Wie siehst Du die Saison 2015 im Rückblick?

Es gab Auf und Ab! Im Grossen und Ganzen war es eine positive Saison. Ich bin zufrieden, aber trotzdem gab es auch Phasen, in denen wir zu wenig Punkte erreicht haben. Die Saison ist relativ gut gestartet, danach hatten wir ein Tief, und gegen Ende der Saison lief es wieder sehr gut. Das ist jetzt das Ziel, dass wir diesen Schwung mit ins nächste Jahr nehmen.

 

Was verändert sich für Dich in der neuen Saison?

Nicht viel, aber es gibt sicherlich wichtige Punkte. Ich bleibe im selben Team, ich fahre weiterhin in der Moto-2-Klasse, und ich fahre weiterhin mit demselben Material. Die grösste Änderung ist, dass ich einen neuen Cheftechniker habe, der wichtigste Mann in der Box in Sachen Abstimmung und Technik. Das wird eine spannende Geschichte. Letztes Jahr lief es gut, ich habe mich konstant in den Top 5 bewegen können. Nun ist es das Ziel, noch einmal weiter nach vorne zu kommen. Dass ich mich in den Top 3 bewegen kann. Der Cheftechniker ist dafür zuständig, neue Ideen einzubringen.

Hat sich auch an Deinem Rennmotorrad etwas geändert?

Momentan weiss ich es noch nicht ganz genau. Kleine Sachen haben sich geändert, zum Beispiel bei der Kleidung, aber das sieht man von aussen nicht. Die Steifigkeit des Chassis der Maschine hat sich auch verbessert. Jetzt erwarte ich, dass wenn ich auf das Motorrad steige, dass ich mich schnell auf die Veränderungen einschiessen kann.

 

Du gehst in einem Team an den Start, das nur ein Motorrad einsetzt, also ohne direkten Teamkollegen?

Ich fahre in der Schweizer Struktur. Ich bin dort mit zwei weiteren Schweizer Piloten, Dominique Aegerter und Robin Mulhauser. Wir haben verschiedene Hauptsponsoren, sehen uns aber trotzdem als Team.

 

Hast Du eine Lieblingsstrecke im Rennkalender und was hast Du Dir als Ziel für 2016 gesetzt?

Ich habe keine Lieblingsstrecken. Aber die eher flüssigen Strecken sagen mir eher zu. Ich möchte konstant unter die ersten drei kommen und das die ganze Saison so halten. Wir arbeiten stark daran. Dazu brauchen wir auch viel Glück, aber man muss immer daran glauben und weiterkämpfen.

 

Vielen Dank für das Gespräch, und wheels! wünscht Dir das im Interview angesprochene Glück für die kommende Saison.